4.4.Bildungsbereiche
Werte- und Sozialerziehung
Wir erziehen die Kinder zur gegenseitigen Rücksichtnahme und zum
Einhalten von Regeln.
In den altersgemischten Gruppen geschieht dies insbesondere durch die
Tatsache , dass Kinder verschiedener Altersstufen in einer Gemeinschaft
zusammenkommen (groß hilft klein).
Am Mitbringtag übernehmen die Kinder Verantwortung für ihre Spielsachen, sie lernen, abzugeben und zu teilen. Sie lernen aber auch, zu akzeptieren, dass sie an den anderen Tagen keine Spielsachen von zuhause mitbringen dürfen und darauf verzichten müssen.
Wir streben gewaltfreie Konfliktlösungen an, die Kinder lernen, Kompromisse einzugehen, andere Meinungen zu respektieren und sich zu entschuldigen.
In unserer Einrichtung feiern wir mit den Kindern Feste im jahreszeitlichen Ablauf.
Unser Ziel dabei ist, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken damit sie eigenverantwortlich und selbständig handeln können.
Sie erlangen die nötige Handlungskompetenz für ein demokratisches Zusammenleben und die Fähigkeit, andere wertzuschätzen.
Weitere Ziele sind Toleranz und ein friedliches Miteinander verschiedener Nationalitäten und Religionen als selbstverständlich und bereichernd zu erleben.
Emotionale Erziehung
In unserer Kita vermitteln wir den Kindern Gefühle zuzulassen und mit Frustrationen umzugehen. Wir bemühen uns ein Wohlfühlklima durch Raumgestaltung, Rückzugsmöglichkeiten für individuelle Bedürfnisse (Puppenwohnung, Kuschelecke) und besonders durch liebevolle Annahme jeden Kindes zu schaffen.
Die Kinder erfahren Rituale im Tagesablauf, Feste werden gefeiert, bspw. Geburtstag, Schulranzenfest, Sommerfest, Weihnachtsfeier.
Dies alles geschieht mit dem Ziel, Kindern zu vermitteln, dass sie selbst ihre Probleme bewältigen können und nach frustrierenden Erlebnissen neuen Mut schöpfen.
Die Rituale und wiederkehrenden Aktionen geben den Kindern Sicherheit und Stabilität in ihrem Alltag, des weiteren festigen sie das emotionale Empfinden, die Kinder fühlen sich sicher und geborgen.
Darüber hinaus sollen die Kinder Probleme und Sorgen anderer wahrnehmen und zur Hilfe bereit sein.
Selbständigkeitserziehung
Die Lösung von den Eltern stellt ein zentrales Thema in der Erziehung zur Selbständigkeit dar. Die Kinder erfahren sich als eigenständige Person. Sie lernen Bedürfnisse wahrzunehmen, sich durchzusetzen und ihre Meinung zu vertreten.
Des Weiteren lernen sie, Absprachen zu treffen und einzuhalten, sie setzen und erfahren Grenzen. Sie lernen ohne Erwachsene zu spielen, selbständig Konflikte zu lösen und Entscheidungen zu treffen.
Die Freizeit und Freispielzeit wird selbständig gestaltet. Aus all diesen Aspekten resultiert, dass die Kinder lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Dazu gehört auch für sich selber Sorge zu tragen, wie das selbständige An- und Ausziehen, sowie der eigenständige Toilettengang.
Ziel der Selbständigkeitserziehung ist es, das die Kinder sich zu eigenverantwortlichen und kompetenten Persönlichkeiten entwickeln.
Musikerziehung
Zur Musikerziehung gehört Singen(neue und alte Lieder),Kreis- und Fingerspiele, das Experimentieren mit Tönen, Klängen und Geräuschen, das Kennenlernen verschiedener Rhythmen, das Musizieren mit Instrumenten und deren Herstellung. Das Verklanglichen von Geschichten, das entspannen und das Tun mit Musik (z.B. tanzen, malen)und das bewusste Hören von Musik ist in der Musikerziehung ebenfalls von Bedeutung.
Musikerziehung geschieht mit dem Ziel, den Kindern den Zugang zur Musik zu ermöglichen. Sie sollen Gelegenheit zur Entfaltung ihrer musikalischen Anlagen bekommen und erfahren, dass Musik eine Möglichkeit ist, Emotionen auszudrücken.
Als Angebot findet einmal pro Woche die Musikerziehung durch die Mobile Musikschule („MoMu“) statt.
Umwelt- und Naturerfahrung
Um den Kindern Umwelt- und Naturerfahrungen(z.B. auch Wettererfahrungen) zu ermöglichen, gehen wir regelmäßig in den Wald, wo sie vielfältige Erfahrungen mit allen Sinnen machen können (bspw. Spielen am Wasser, mit Sand, mit Matsch, etc.).
Der Förster besucht hin und wieder die Kita und wir unternehmen gemeinsame Exkursionen in den Wald.
Die Rücksicht und Verantwortung die wir gegenüber der Natur haben, wird den Kindern so auf vielfältige Weise nähergebracht.
Des Weiteren führen wir verschiedenartige Experimente durch (bspw. mit Wasser, Schnee….) um mit den Kindern gemeinsam Fragen zu stellen und gemeinsam Antworten zu suchen.
Das Experimentieren fördert das Bewusstsein für naturwissenschaftliche Zusammenhänge.
Ziel der Umwelt- und Naturerfahrungen ist es, den Kindern die Wertschätzung gegenüber unserer Umwelt aufzuzeigen und ihnen die Notwendigkeit zu vermitteln, verantwortlich mit unserer Natur umzugehen.
Gesundheitserziehung/Körpererfahrung und –Wahrnehmung
In unserer Einrichtung fördern wir das Bewusstsein der Kinder für gesunde Ernährung. Beispielsweise findet monatlich ein Festfrühstück statt, wir bereiten dieses gesunde Frühstück gemeinsam mit den Kindern vor.
Wir vermitteln allgemeine hygienische Grundlagen, besuchen in diesem Zusammenhang mit den Vorschulkindern den Zahnarzt der Ortsgemeinde.
Wir unterstützen und begleiten die individuelle Sauberkeitsentwicklung der Kinder.
Die Kinder erhalten außerdem Gelegenheit, den eigenen Körper in vielfältigen Zusammenhängen zu erfahren und zu erproben, die eigene körperliche Entwicklung bewusst wahrzunehmen. Hierzu gehört auch die Sexualerziehung.
Die kindliche Neugier auf den eigenen Körper und den der anderen soll nicht gebremst werden. Dabei sollen sie Grenzen respektieren und setzen.
Zum Erlernen einer Entspannungsmethode bieten wir gruppenübergreifend Phantasiereisen an.
Der tägliche Aufenthalt an der frischen Luft ist für uns selbstverständlich.
Dies alles geschieht mit dem Ziel, Kindern die Verantwortung für den eigenen Körper, sowie der Pflege und Gesunderhaltung zu übertragen.
Die Kinder sollen in der Ausbildung eines guten Körpergefühls gestärkt werden, sowie ein starkes Selbstwertgefühl entwickeln, da dies Voraussetzungen sind, um Übergriffe wahrzunehmen und sich davor zu schützen.
Bewegungserziehung
Bewegung hat eine sehr hohe Bedeutung für die Entwicklung der Kinder.
Sie gehört zu den elementaren kindlichen Handlungs- und Ausdrucksformen. Die Entwicklung motorischer Fähigkeiten ist eng verbunden mit der Ausbildung sämtlicher Hirnfunktionen.
Die Förderung der natürlichen Bewegungsfreude der Kinder und ihrer Eigenaktivität stellt einen großen Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit dar.
Diese Förderung erreichen wir durch wöchentliche Turntage, an denen die Kinder verschiedene Bewegungsarten wie Balancieren, Klettern, Rennen, Hüpfen (u.a. bei Bewegungsbaustellen) ausprobieren können. Auch bei den angebotenen Waldtagen können die Kinder unterschiedliche Bewegungsformen entdecken und ausprobieren.
Der große Flur bietet vielfältige Bewegungsmöglichkeiten und wird daher intensiv genutzt.
Bei Kreis- und Finger- und Tanzspielen bringen wir den Kindern gezielt Spaß an Bewegung nahe.
Ebenso fördern wir die Bewegung an der frischen Luft durch Spaziergänge und Spielen auf dem Außengelände.
Dort stehen den Kindern Schaukeln, Wippe, Sandspielsachen und Fahrzeuge zur vielfältigen Bewegungserfahrung zur Verfügung.
Kreativitätsförderung
Zur Entwicklung der Kreativität tragen vielfältige sinnliche Erfahrungen, alleine oder in Gemeinschaft, bei.
Die Kinder Malen, Basteln und Falten mit verschiedenen Materialien. Unterschiedliche Techniken werden so kennengelernt und ausprobiert.
Im Einzelnen werden die Ausdrucksmöglichkeiten von Farben und Formen kennengelernt und kreativ angewendet.
Die Kinder lernen, die eigene und die künstlerische Arbeit anderer wertzuschätzen.
Des weiteren bekommen die Kinder die Möglichkeit, Erfahrungen und Gefühle auszudrücken.
Das Betrachten von Bildern bekannter Maler gehört ebenso in diesen Bereich wie Theaterspiele und – besuche.
Mathematik/Naturwissenschaften/Technik
Das Kennenlernen von Mengen und Zahlen, geometrischer Figuren, sowie das Nutzen von Konstruktionsmaterial und Bauplätzen sind fest in den Alltag unserer Kita eingebunden.
Gemeinsam mit den Kindern versuchen wir Fragen auf verschiedenste Weise zu beantworten.
Der Gebrauch von unterstützenden Medien oder das Experimentieren helfen bei der Beantwortung dieser Fragen.
Beobachtungen bei Spaziergängen (Hausbau, Kran, Bagger) und Walderfahrungen (z.B. das Bauen mit Baumstämmen) bieten vielfältige Erfahrungsmöglichkeiten.
Unser Ziel ist es, die angeborene Neugier der Kinder zu erhalten und das Bewusstsein für mathematische, naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge zu fördern.
Dabei können Eltern und andere fachkompetente Personen oder Einrichtungen (Polizei, Kinder-Uni, etc.) hilfreich sein.
Die Kita als Ort der Sprache
Seit Mai 2017 nehmen wir auch am zweiten Bundesprogramm Sprach-Kitas teil. Es steht unter dem Leitmotiv Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist. Mit der Unterstützung vom Bundesministerium für Familie ,Senioren, Frauen und Jugend machen wir uns auf den Weg die pädagogische Praxis und die pädagogische Konzeption weiterzuentwickeln.
Die drei Schwerpunkte des Programms sind:
- alltagsintegrierte sprachliche Bildung
- inklusive Pädagogik
- Zusammenarbeit mit Familien
Sprachentwicklung ist ein faszinierender, komplexer Prozess der schon vor der Geburt beginnt.
Der Spracherwerb findet insbesondere in den ersten drei bis vier Lebensjahren statt und hat einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg. Aus diesem Grund bieten wir allen Kindern die alltagsintegrierte sprachliche Bildung an.
Für eine bestmögliche sprachliche Entwicklung benötigen alle Kinder sensible Gesprächspartner. So liefern wir von Beginn an sprachliche Anregungen, die Freude am Sprechen wecken und so ein optimales Lernumfeld schaffen.
Sprache verstehen wir als einen grundlegenden Baustein, ein Produkt der ineinandergreifenden genetischen Anlagen, der Nachahmung von Sprechvorbildern und der sozialen Interaktion des Kindes mit seiner Umwelt.
Mit diesen Erkenntnissen nutzen wir den Kita-Alltag für eine gezielte Sprachförderung aller Kinder und legen besonderen Wert auf direkte Interaktionen zwischen dem Kind und der Bezugsperson.
So werden alltägliche Situationen wie das Wickeln, das Frühstück, der Wald-Tag, das Hände-Waschen, die Vorbereitungen für besondere Feste usw. zu Momenten der hochprofessionellen Sprachförderung.
Die Fachkräfte regen alle Kinder durch offene Fragen und Wiederholungen an. Sie erweitern die kindlichen Äußerungen durch kreative Rückmeldungen und dabei ist uns immer wichtig, die inhaltliche Ebene des Kindes nicht aus den Augen zu verlieren.
Sprache baut auf dem Handeln auf:
zuerst kommt das körperlich-sinnliche Erkunden einer Sprache und dann erst erfolgt die sprachliche Begleitung.
Wir verbinden zwangloses Bewegungshandeln mit sprachlichem Handeln (sh. Bewegungserziehung, Pikler-Hengstenberg-Programm usw.).
Unterschiedliche Bewegungsmuster werden mit Liedern, Finger- und Kreisspielen unterstützt. Dabei sind Sprache und Bewegung wesentliche Mittel des Ausdrucks und der Mitteilung.
Wir bieten anregungsreiche, zur Aktivität und zum Handeln auffordernde Anreize wie:
Wald-Tage, unterschiedliche Projekte, Ausflüge und gemeinsame Aktionen für die gesamte Kindergruppe, kleine Gruppen und/oder einzelne Kinder.
Wir gehen von dem Interesse an der Lebenswelt, den Themen und Fragen der Kinder, ihrem Entwicklungsstand und anstehenden Entwicklungsschritten zur sozialen und interaktiven Persönlichkeit aus.
Dies alles nehmen wir als Ausgangspunkt und Grundlage für unsere inklusive Pädagogik.
Unsere Kita bietet Diversität in allen Bereichen und diese ist für uns willkommener Alltag.
Wir bewerten nicht die Kinder, sondern unterstützen sie im elementaren Bereich nach ihren Fähigkeiten und ihrem Entwicklungsstand.
Kinder mit und ohne Behinderung oder Beeinträchtigung, Kinder unterschiedlicher ethnischer und sprachlicher Herkunft, unterschiedlicher Religion, unterschiedlicher sozio-ökonomischer Lage und unterschiedlichen Geschlechts werden bei uns groß.
Wir verstehen diese Heterogenität als gesellschaftliche Normalität. Wir nehmen Kinder in ihrer Individualität wahr und akzeptieren sie.
Die Kinder erfahren, dass die Sprache ein wichtiges Instrument der Kommunikation und des sozialen Miteinanders ist und das es viele verschieden Sprachen aus unterschiedlichen Ländern gibt!
Der dritte Schwerpunkt Zusammenarbeit mit Familien befindet sich in unserer Konzeption unter dem Punkt 5. Partnerschaftliche Zusammenarbeit.